Das Brand Design vom teehaus in Villach entstand in enger und intensiver Zusammenarbeit mit Inhaberin und Freundin Melanie Kröpfl. Ich würde sogar behaupten, dass es richtiges Teamwork war, was wir am Ende gemeinsam erschaffen haben.
Melanie ist ebenfalls ein Kreativkopf mit Marketing-Background. Darum war die Ausgangssituation diesmal ganz anders, als mit meinen Kunden davor. Es war nicht nötig Vorgespräche über Zielgruppe, Werte, Farbpsychologie und Co. zu führen, weil Melanie bereits ganz genau wusste, was sie wollte. Es haperte lediglich an der visuellen Umsetzung.
Naja, oder sagen wir an einer zufriedenstellenden visuellen Umsetzung, denn Melanie hatte bereits einen ziemlich coolen Logo-Entwurf im Keynotes-Programm am Macbook zusammengestellt.
Warum wir nicht beim Erstentwurf geblieben sind?
Ich war richtig begeistert von Melanies Erstentwurf. Die Kombination aus Schrift- und Bild-Logo mit zarten Linien war genial. Daran erkennt man sofort, welchen Stil sie anstrebte: Clean, simpel, eher geometrisch und ganz ohne Schnickschnack & Chichi.
Als Grafikerin hätte ich gesagt: „Passt wir nehmen die letzte Variante von den sechs Varianten oben im Screenshot.“ ABER! Nur weil etwas fancy und kreativ ausschaut, heißt es nicht, dass es gut funktioniert. Denn wir mussten davon ausgehen, dass Melanies Zielgruppe hauptsächlich 50+ ist, auch wenn es hier und da jüngere Teeliebhaber (zB ich, oder Melanie) gibt.
Da stellte sich die Frage:
„Können Personen die zwischen 45 und 70 Jahre sind, das Logo als Teehaus erkennen?“. Melanie hat ein paar Leute bzw. Bekannte gefragt und die klare Antwort war NOPE!!
Also mussten wir erstmal an der Basis des teehaus Brand-Designs arbeiten, nämlich am Logo.
Erster Schritt: Ein Moodboard zur Ideensammlung
Bevor ich mich an die Arbeit machte, um ein paar Logo-Entwürfe zu präsentieren, erstellte Melanie auf Pinterest eine eigene Pinnwand – quasi als Moodboard – um Design-Ideen und Inspirationen zu sammeln. Die Pinnwand teilte sie mit mir. So hatte ich eine bessere Vorstellung darüber, in welche Richtung das Logo bzw. das gesamte Brand-Design gehen soll.
Obwohl mir mit der Pinterest Pinnwand von Melanie schon viel geholfen war, habe ich zusätzlich meine eigene Inspirations-Pinnwand auf Pinterest erstellt, um Logo Ideen zu sammeln.
Ich bin ein Fan von einer Kombination aus Bild und Schrift-Logo. Sodass sowohl das Bild (kann auch als Signet bezeichnet werden), als auch die Schrift getrennt voneinander verwendet werden kann. Darum habe ich mich erstmal daran orientiert.
Der Screenshot zeigt meine Logo-Entwurf-Sammlung fürs teehaus. Da kann man auch schon einen Teil vom finalen Logo erkennen. Bei den Entwürfen habe ich einmal einen eher skandinavischen Stil, aber auch einen eher asiatischen Stil getestet. Nach diesen Entwürfen wusste Melanie sofort, sie will beides nicht! Also weder skandinavisch, noch asiatisch. Aber das musste sie erst sehen, bevor sie es wusste und das ist auch gut so. Das ist mein Job. 🙂
Der Favorit war also erstmal der Entwurf mit dem Teeblatt im Haus. Das was uns daran störte, war die Länge. Am ehesten würde noch die Variante mit Text unten und Signet (= grafisches Zeichen) oben funktionieren. Aber auch die war noch nicht ideal. Also haben wir uns für ein Zoom-Meeting verabredet, um gemeinsam am Logo-Entwurf herum zu tüfteln.
Teamwork via Zoom: Das Logo bekommt den finalen Feinschliff
Obwohl es so wirkt, als wäre der Aufwand für die finalen Änderungen nur gering gewesen, haben wir ganze zwei Stunden damit verbracht, dem Logo-Entwurf den letzten Feinschliff zu verpassen. Und es hat sich absolut gelohnt! Trotz minimaler Änderungen durch die Schriftart und den Kleinbuchstaben, hat das Logo nun eine ganz andere Wirkung – moderner, frischer und freundlicher. Signet und Schriftart harmonieren perfekt miteinander und trotzdem könnte das Signet auch für sich alleine stehen.
So, das Logo-Design war fertig. Melanie und auch ich, waren super happy mit dem Ergebnis. Der nächste Schritt war eine harmonische Farbpalette, die zum teehaus passt.
Zeit für Farben: das teehaus-Branding bekommt eine Farbpalette
Die Farbpalette stellt einen wichtigen Teilbereich des Brand-Designs dar. Farben haben nämlich eine starke Wirkung im Marketing und rufen unterschiedliche Emotionen hervor. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kannst du das gerne in meinem Blog-Artikel „Wie du Branding-Farben für dein Business bestimmst, die deine Traumkunden anziehen“ nachlesen.
Auch da hat Melanie schon etwas Vorarbeit geleistet. Sie hat auf Pinterest eine Farbpalette gefunden, die sich gut anfühlte. Jedoch auch hier brauchte es einen letzten Feinschliff. Melanie wünschte sich warme, freundliche Farben, ohne, dass es bunt und kitschig wirkt.
Wir orientierten uns bei der Farbpalette natürlich an der Natur, aber auch danach, welche Farben für die Einrichtung des teehaus passen. Aus dem Petrol wurde ein sanftes Blau, das Senf-Gelb, wurde zu einem wärmeren Gelbton, das Grün wurde mehr zum angenehmen Salbei-Grün und die Pfirsichfarbe, wurde mehr zum Terracotta-Orange. Außerdem haben wir die Farbpalette auf 4 Farben begrenzt.
Anfangs war die Idee, dass wir das Blau als Hauptfarbe für das teehaus verwenden. Weil die Farbe Grün und Tee zu offensichtlich wären. Nachdem ich aber die ersten Visitenkarten-Entwürfe gemacht habe, haben wir uns doch relativ schnell dazu entschieden, dass wir beim Grünton als Hauptfarbe bleiben . Einfach, weil es sich besser bzw. richtig anfühlte.
Je nach Drucksorte, haben wir uns außerdem entschieden, mit unterschiedlichen Farbabstufungen der vier Hauptfarben, zu arbeiten. Je nachdem, was besser wirkte.
Wie aus Logo und Farbpalette Drucksorten fürs teehaus entstanden
Logo und Farbpalette sind fixiert. Nun war es an der Zeit, daraus wunderschöne Drucksorten zu gestalten. Was wurde benötigt?
- Visitenkarten
- Aufkleber
- Aufbrühempfehlung (Als Postkarte)
- Gutschein
- Etiketten für die Teeverpackungen
- Etiketten für die Teeboxen im teehaus
- Klebebuchstaben für das Schaufenster
Visitenkarten
Wenn es darum geht, ein Brand-Design in Form von Drucksorten umzusetzen, dann starte ich am liebsten mit dem Visitenkarten-Design. Durch das Design der Visitenkarten sind nämlich weitere Brand-Design-Elemente entstanden. Wie zum Beispiel das teehaus-Muster.
Das Muster stellt ein einzelnes Teeblatt in den vier Branding-Farben des teehaus dar. Das Teeblatt-Muster befindet sich auf den Visitenkarten, auf der Aufbrühempfehlung und sogar auf der Scheibe des teehaus Schaufensters.
Die Rückseite bzw. Logo-Seite der teehaus-Visitenkarten wurde bewusst sehr clean und einfach gestaltet, weil die Vorderseite mit den Daten durch das Muster und den Farben doch etwas verspielter wirkt.
Ich habe diesen Visitenkarten-Entwurf einmal in Hochformat und einmal im Querformat designed. Das Hochformat konnte sich glücklicherweise durchsetzen – es war auch mein Favorit. Der QR-Code leitet zur Instagram-Seite vom teehaus weiter. Die Website-Adresse befindet sich gemeinsam mit dem Logo auf der Salbeigrünen Rückseite.
Gedruckt wurden die Visitenkarten auf einem natürlichen Stuktur-Papier mit Rillen. Das verleiht dem ganzheitlichen Branding noch mehr Natürlichkeit und Qualität.
Aufbrühempfehlung
Die Aufbrühempfehlung im A6 Postkarten-Format erleichtert es den Teeliebhabern, ihren Lieblingstee richtig zuzubereiten.
Beim Design haben wir uns stark an den Visitenkarten orientiert. Diesmal im Querformat. Beim Designen der Aufbrühempfehlung sind weitere Design-Elemente, nämlich Icons, dazu gekommen. Einmal das Teeblatt aus dem Logo, ein Temperaturmesser, eine Teekanne, sowie ein chinesischer Gaiwan, der für die traditionelle Teezubereitung verwendet wird.
Außerdem gibt es auf der Salbeigrünen Rückseite den Zusatz-Slogan „Tee erleben“. Damit sich dieser vom Logo abhebt, haben wir eine Schriftart gewählt, die einer Handschrift ähnelt, aber dennoch nicht zu verschnörkelt und verspielt ist.
Beim Druck haben wir uns für ein einfaches Standardpapier entschieden.
Etiketten für die Teeverpackung
Das Design der Klebeetiketten für die Teeverpackungen war eine echte Herausforderung. Ziel war es, allein wegen der Umwelt zuliebe, nur eine Etikettengröße zu erstellen. Diese sollte sowohl auf die kleinen, als auch auf die großen Verpackungen geklebt werden können.
Des weiteren sollten alle Pflichtinformationen, sowie alle weiteren Infos der unterschiedlichen Teesorten, auf einem Etikett Platz haben. Ohne, dass es zu überfüllt wirkt.
Die Idee für den Erstentwurf hat Melanie selbst erschaffen. Gemeinsam haben wir dann an dem finalen Etiketten-Entwurf gearbeitet.
Das Ergebnis? Ein cleanes und simples Design, dass die Haupt-Branding-Farbe des teehaus beinhaltet, das teehaus Logo, die Icons, die sich zum Teil auf der Aufbrühempfehlung befinden, die Pflichtangaben und 6 Farbpunkte-Punkte, die die unterschiedlichen Teesorten darstellen.
Damit wir nicht für jede Teesorte ein eigenes Etikett drucken lassen müssen, haben wir uns dafür entschieden, es beschreibbar zu machen. Daher die Linien.
Oben ist Platz für den Teenamen, der Punkt wird für die jeweilige Teesorte angekreuzt (die Farben orientieren sich auch nach der Aufbrühempfehlung) und unter den Icons wird die jeweilige Temperatur, Gramm-Angabe, sowie die empfohlene Ziehzeit eingetragen.
Runde Aufkleber mit Logo und Webadresse
Zusätzlich zu den Tee-Etiketten, wurden noch runde Aufkleber im Terracotta-Orange mit dem Logo gestaltet. Diese haben vor allem dekorative Zwecke.
Beim Druck der Etiketten war uns wichtig, dass diese in etwa die gleiche Struktur, wie die Visitenkarten aufweisen. Damit die Etiketten hochwertig wirken. Die Papiersorten sind zwar nicht identisch, aber sehr ähnlich und passen perfekt zusammen.
Gutschein
Zuletzt wurde ein Geschenk-Gutschein designed. Melanies Wunsch war, dass dieser Terracotta-Orange wird, so wie die Aufkleber. Nur, dass wir den Farbton in seiner Sättigung etwas reduziert haben.
Als Format haben wir wieder das Postkarten-Format A6 verwendet. Weil dieses gut in diverse Kuverts passt.
Auf der Rückseite wurde in der gleichen Schriftart, wie bei der Aufbrühempfehlung, der Zusatz „Dein Teemoment“ geschrieben. Das Wort „Gutschein“, auf der Vorderseite, ebenfalls.
Der weiße Kreis dient dazu den Gutschein-Wert einzutragen. Er rundet das Design des Gutscheins wortwörtlich ab.
Als Gutschein Zusatz wurde eine weitere einfache weiße Karte im A6-Format gestaltet, die einen kurzen Begrüßungs- und Informationstext beinhaltet.
Warum gutes Design Zeit und eine harmonische Zusammenarbeit braucht
Die Reise von der ersten Idee bishin zum finalen Brand Design des teehaus in Villach war lange und intensiv. Und das war sehr wichtig für das Endergebnis.
Ein ganzheitliches Brand-Design kann nur schwer innerhalb einer Woche entstehen. Ein Brand-Design ist ein Prozess. Dieser Prozess beginnt im Idealfall mit einer tiefgreifenden Analyse der Marke/des Unternehmens, des Kerns, der Werte und der Zielgruppe. Darauf aufbauend wird ein Designkonzept entwickelt, das all diese Aspekte widerspiegelt.
Es geht nicht nur darum, ein schönes Logo zu kreieren, sondern darum, ein einheitliches Design zu schaffen, das überall verwendet wird, wo Kunden mit der Marke in Kontakt kommen, wie in Werbung oder auf Produkten. Darum ist es wichtig, sich dafür genügend Zeit einzuplanen. Ich empfehle, je nach Business, mindestens 4 Wochen.
Die Zusammenarbeit mit Melanie hat extrem viel Spaß gemacht und war sowohl für sie, als frisch gebackene Unternehmerin, als auch für mich, als erfahrene Grafikdesignerin, total lehrreich. Gemeinsam haben wir, für ihr teehaus, ein freundliches und modernes Brand-Design entwickelt, das uns beide glücklich macht. Für den Erfolg war die harmonische Teamarbeit mit Sicherheit ausschlaggebend.
Einzigartiges Brand-Design das auffällt und deine Wunschkunden anzieht
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